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RITA TRESCH
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TAGEBUCH ​2022 APRIL - Mai 

APRIL

5. Morgen habe ich Zeit zu schreiben. 

6. Wie geschrieben, hier bin ich. Da ich mich mal wieder mit Terminen und sonstigen Dingen überhäuft hatte, kam ich einfach nicht zum Schreiben. So besuchte ich wieder eine von der Krankheit ALS betroffene Freundin im Pflegeheim. Und am vergangenen Samstag nahm ich am ALS-Stammtisch teil. Auf Grund von Corona konnten wir im letzten Jahr nur einen der vorgesehenen vier Stammtische durchführen und der erste in diesem Jahr wurde vorsorglich auf den Frühling geplant. Wobei ich unter Frühling anderes vorstellen kann. Nachdem wir solange wunderschönes Wetter hatten und wir uns der farbenfroh blühenden Natur erfreuen durften, kehrte just vor dem Stammtisch der Winter zurück. Trotz Schnee wagten sich die meisten der angemeldeten Teilnehmer auf die Strasse und kamen wohlbehalten zum Stammtisch. Für mich war es so schön, die ALS - Familie wieder mal zu treffen und mich mit ihnen von Angesicht zu Angesicht und ohne Maske auszutauschen.​ Das offene und gemütliche Zusammensein lässt uns oft die Uhrzeit vergessen und sitzen so vier bis fünf Stunden zusammen. Dabei werden wir den ganzen Nachmittag von den weltoffen Ingenbohler Schwestern liebevoll umsorgt. Das Kloster Ingenbohl stellt uns schon seit 2017 barrierefreie Räumlichkeiten zur Verfügung.
Apropos schönes Frühlingswetter. Mein Mann ich waren bereits wieder oben ohne unterwegs. Obwohl unsere Urner-Berge ein Traum sind, muss ich ab und zu dem schützenden Reigen entringen und offenere Gegenden aufsuchen. So fuhren wir vor ca. 2 Wochen mit dem Cabriolet durch Jura-Gebiet. Mir gefallen die Landschaften, die weiten Täler, das Urbane, welches besonders auf der Fahrt auf Nebenstrassen anzutreffen ist. Ich bewundere die Pferde, die in grossen Herden anzutreffen sind. Was aber diese zwei Tiere im Jura verloren haben, verschliesst sich unserem Wissen. Mit staunen konnten wir die beiden Dromedare beim Weiden beobachten.
Zu den Terminen gehören auch immer wieder Fortbildungen, welche ich am liebsten Online wahrnehme. Letzte Woche nahm ich z.B. am Kurs Microsoft Teams teil. 
Microsoft Teams ist eine von Microsoft entwickelte Plattform, die Chat, Besprechungen, Notizen und Anhänge kombiniert. Vielleicht kann mir das bei meiner Arbeit mal nützlich sein.
So war, mit meinen Therapien und sonstigen Engagements, meine Zeit recht ausgefüllt und ich kam nicht zum Tagebuch schreiben.
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14. Die wärmebringende Sonne bringt den Schnee in den Bergen zum Schmelzen und füttert unsern Dorfbach mit Wasser. Zusammen mit den unterschiedlichen Vogelgesängen, bildet der rauschende Bach eine friedliche Geräuschkulisse im Garten. Auch wenn ich das Unterwegsein liebe, so halte ich mich doch immer gerne auch in unserem Garten auf. Zurzeit sehen die Rasenflächen mit den Gänseblümchen, den farbigen Primeln, dem Löwenzahn und unzähligen wildwachsende bunte Pflänzchen, wie eine Blumenwiese aus. Hummeln mit orangenem Hinterteil und wilde Bienen fliegen emsig von Blüte zu Blüte. Auf den warmen Wegplatten sonnen sich die von der Winterstarre erlösten Eidechsen. Spatzen gönnen sich in der trockenen Erde unter den Sträuchern ein Sandbad. Und für den Nestbau versucht eine Amsel ein Stück Schnur von einer Stange zu lösen. Es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, die Natur zu beobachten.

​16. Meine Ostertischdekoration
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Euch Allen schöne Ostern.

20. Das schöne Wetter lockt mich täglich ins Frei und auf Rolli-Touren. Mal im Garten mal Unterwegs.
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23. Ich werde zurzeit übermässig beschenkt. Ich muss nicht mal etwas dafür tun. Ich muss lediglich mit dem Rollstuhl zum Fenster fahren und schon darf ich an dem Farbenspektakel der Natur teilhaben. Was für ein Bild eines wunderschönen Frühlings. Die fröhlichen Farben tun meiner Seele gut und lassen friedliche Gedanken zu. Steht das Bunte doch in krassem Gegensatz zum Grauen des Krieges. 
Wie ihr im oben eingefügten Video sehen könnt, filme ich zwischendurch meine Roll-Ausfahrten mit der Handycam. Mit dem Rollstuhl-Joystick kann ich die Funktionen am Handy bedienen, so auch das Filmen. Da die Aufnahmequalität nicht immer optimal ist, suche ich nach einer Möglichkeit, die GoPro Kamera ebenso selbständig bedienen zu können wie die Handycam. Hat Jemand vielleicht eine Lösung?
Für die nächsten Ferien muss das Handy für Aufnahmen jedoch reichen. Bald geht es los. Der Koffer ist schonmal gepackt. Heute noch die Teilnahme an einer Mitgliederversammlung. Ab Morgen steht einer Reise ins Allgäu nichts mehr im Wege. Endlich können wir wieder mal in die Ferien fahren. Damit auch mein Mann die Ferien geniessen kann und er es bei meiner Pflege einfacher hat, habe ich uns eine barrierefreie Unterbringung gebucht. Wir waren bereits vor ein paar Jahren für zwei Tage dort und wir fühlten uns sehr wohl. Hier für Interessierte der Link zum Hotel.

25. Ein kleiner Fotogruss aus meinen Ferien. Frühstücksraum
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​30. Bin erholt aus den Ferien zurück. Im Gebäck, ein überwältigendes Farbenspektakel der Natur.  
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MAI

2. Kaum Zuhause und schon sitze ich wieder in unserem Garten und bestaune die bunten Blumen, die blühenden Sträucher und Bäume. Der Übergang von den Ferien in den Alltag fällt mir deshalb auch nicht schwer. 
Die ersten drei Tage der Frühlingsferien verbrachten wir im Allgäu. Das Hotelzimmer, welches ich für eine Woche gebucht hatte, war besten für Menschen mit Beeinträchtigungen ausgerichtet. Ich hatte sogar ein Zimmer mit Pflegebett und kleiner Küche. Im Badezimmer war sogar die Toilette nach rechts oder links verschiebbar. Gerne hätten wir mit den hoteleigenen Spezial-Fahrräder die Gegend erkundet. Leider spielte das Wetter nicht mit. Es war nass und kalt und so konnte ich mich nicht zulange im Freien aufhalten. Es gab zwar einen behindertengerechten SPA-Bereich, doch wir ziehen Beide Aktivitäten im Freien vor. So beschlossen wir kurzerhand die Gegend zu wechseln und buchten ein Hotel in Meran. Dank unserer Improvisationsfähigkeit, können wir solche spontanen Hotelwechsel stemmen. Wir sind durch die Jahre ein eingespieltes Team geworden. Nach vierstündiger Autofahrt sahen wir dann endlich wieder die Sonne. Das neu gebuchte Hotelzimmer war zwar nicht so komfortabel wie die Unterkunft im Allgäu, doch die Sonne und die Wärme haben einiges wettgemacht. Hier konnten wir nun Rollstuhlwandern, Gärten besuchen, durch die Altstadt schlendern und uns mit italienischem Essen verwöhnen. 
Uns tat es gut, mal keine Assistenten um uns zu haben. Diese Zweisamkeit haben wir genossen.
Schön wars in Meran und ins Allgäu fahren wir dann auch nochmal.

​13. Das wunderschöne Wetter hält mich ganz schön auf Trab. Unser lieber Garten will bestaunt und genossen werden. Das Cabrio sehnt sich nach Passfahrten. Mein Rollstuhl will mit mir auf Rollitouren. Die Physiotherapeutin ruft nach Bewegung. Meine Assistentinnen wollen meinen Körper pflegen. Mein Magen ruft nach Nahrung und schlafen sollte ich noch. Bei diesem schönen Frühlingswetter, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist gar nicht so einfach. Diese Woche konnte ich vielem gerecht werden. So kam das Cabrio mit der Überfahrt vom Oberalp und Klausen zu seiner Pässefahrt. Und gestern durfte mein Rolli eine grössere Tour machen mit anschliessender Schifffahrt. Kurz vor Ende der Tour ging mir dann aber der Saft aus, respektive meinem Rolli. Ich hätte ja noch viel länger gekonnt. Mein Mann musste mir einmal mehr aus der Patsche helfen und das Taxi spielen. Mich nimmt es wunder, wie die Autos dereinst mit Batterien fahren sollen, wenn es nicht mal gelingt, einen Rollstuhl mit Batterien mit genügend Reichweite auszustatten. Trotzdem, es war herrlich gestern. Die unten eingefügten Fotos stammen von der gestrigen Tour: Attinghausen-Seedorf-Bauen-Flüelen-Attinghausen. 

15. Ich sitz gerade im Gartenhäuschen und schauen dem Gewitter zu. Immer wieder blitzt und donnert es und heftiger Regen fällt vom Himmel. Ähnlich wie bei einem Sommergewitter. Ohne Pflotsch nass zu werden käme ich jetzt gar nicht ins Haus. Ich geniesse im Trockenen das Naturschauspiel. Wenn es nicht so viel Arbeit geben würde, mich wieder trocken zu kriegen, würde ich mit dem Rollstuhl durch den Regen tanzen. Nach dem sonnigen Tag eine herrliche Abkühlen. Nachdem die Vögel den ganzen Tag gesungen haben, ist nun kein Pips zu hören. Dafür huscht eine Eidechse über die nassen Gehplatten. Mal schauen wie lange ich im Gartenhäuschen ausharren darf und der Regen nachlässt. Dann werden auch die Vogelstimmen wieder zu hören sein.
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17. Noch sind nicht alle Wiesen gemäht.
Diese Pflanzenvielfallt und die Stimmen dazu, wollte ich heute auf meiner Rollirunde festhalten.
Da ich alleine Unterwegs war, konnte ich mein Handy am Rollstuhl nicht drehen und so musste ich hochkant filmen. Ich denke, die Schönheit der Natur kommt trotzdem zur Geltung.
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